Reinigungsmittel 2.0

Hallo Ihr treuen Leser 🙂

Ich beschäftige mich schon seit einiger Zeit mental damit, diverse Reinigungsmittel selber herzustellen. Die Gründe sind vielfältig, aber vor allem aktuell konkret:

1. Hier kann ich nicht in den Bioladen gehen und das Ökozeug kaufen.

2. Es muss wirklich zu 100% biologisch abbaubar sein, denn die eigene “Kläranlage” alias “das Schilfbett” muss das erledigen.

3. Ich mag einfach wissen was drin ist.

4. Selbstgemacht ist immer besser 😉 alias günstiger alias einfacher…

Ein toller Blog, den ich schon vor einiger Zeit gefunden habe und von dem ich viele tolle Anregungen habe:  langsamerleben
Viele tolle Ideen zum ökologischen Selber machen von allerlei Dingen. Definitive Leseempfehlung!

Dort habe ich mich also informiert (und noch auf 1001 anderer Internetseite) und gestern ein Waschmittel geraspelt, Spülmittel geschüttelt und Zitronenreiniger abgeseiht 🙂

Die Zutaten sind banal und von schon immer bekannt:

Natron = Backsoda= NaHCO3 = Natriumhydrogencarbonat – Witzig: Marie denkt sich: Gehe ich doch zur Apotheke und besorge das, wie schwer kann das sein? “Natron? Nie gehört!” Ein paar Telefonate später, kam dann aus der Zentrale (die es trotz Summenformel nicht fanden) eine Tüte (yeah!) aus Deutschland mit schwedischem Etikett 😉
Soda = Waschsoda = Na2CO3 = Natriumcarbonat – gibts tatsächlich im Supermarkt 🙂
Kernseife – habe ich original Marseille 75% Olivenölseife gefunden – in der Tat das einzige, was Åland zu hohem Preis = 6.90€ für 300g. zu bieten hat. Wichtig dabei ist: Gute Kernseife gibt es in der Tat nicht im Supermarkt, sondern höchtens im Bioladen/Drogerie. Häufig stecken mehr Chemikalien drin als einem lieb sein kann, allen Voran das böse EDTA – welches ich höchstens als Gerinnungshemmer in Blutröhrchen haben will, aber sicher nicht in meinem Waschmittel.

Langsamerleben nennt in ihren Posts diverse andere Quellen der Rezepte. Unter anderem habe ich, um genau zu sein, das Spülmittel von Zum Ursprung Zurück nach folgendem Rezept hergestellt:

100 ml heißes Wasser
10 gr Kernseife 
1,5 Teelöffel Natron
500 ml Wasser
20 Tropfen ätherisches Öl (ich habe Zitrus genommen – riecht sehr gut! Kommt übrigens auch aus Deutschland ;-))

zuerst die Kernseife zerbröseln oder kleinhacken und im heißen Wasser gut auflösen.  Dauert so 30 Minuten mit immer wieder schütteln/rühren. Danach Natron, ätherisches Öl nach Belieben und Wasser dazugeben und alles gut verrühren.
In eine Flasche abfüllen: fertig.

 

Hier nach 100ml heißem Wasser :-)

Hier nach 100ml heißem Wasser 🙂


Geruch: Super. Reinigungswirkung: Gut bis sehr gut! Sehr sehr fettige Sachen (wie Pestoreste) sind wirklich eine harte Nuss für das Spülmittel. Wobei man echt sagen muss, das es GAR NICHT mit konventionellen oder Ökospülmitteln zu vergleich ist: Kein Schaum. Keine “sichtbare” Reinigung. Es duftet sauber und ist danach einfach sauber 😉

Das Waschmittel war noch schneller zubereitet:

150 g  Natron
150 g Soda
(100 g Spezialsalz für Spülmaschinen – das hab ich weggelassen, über den Sinn kann man sich Streiten, soll wohl die Farben erhalten)
100 g Kernseife – s.o.!
20 Tr. ätherisches Öl – ebenso Zitrus 🙂

So einfach kann es sein...

So einfach kann es sein…

Kernseife auf einer Reibe kleinreiben, dann mit den anderen beiden Sachen mischen…. Öl darauf…Mischen… Fertig!
Ausprobiert hab ich es noch nicht, aber ich berichte 🙂

Auf der Waage - wobei ich die Seife natürlich vorher abgewogen hab und dann geraspelt - sah aber so hübscher aus ;-)

Auf der Waage – wobei ich die Seife natürlich vorher abgewogen hab und dann geraspelt – sah aber so hübscher aus 😉

Wobei man auch “nur” 250-300 g Natron, also kein Soda, nehmen kann – letzlich “verwandelt” sich das Natron unter Hitzeeinwirkung in Soda. Aber ich hab mich an das usrpüngliche Rezept gehalten, da Natron zu bekommen sehr schwierig war. Und nicht vergessen: Zum Trockenhalten ein Säckchen mit Reis hineinlegen… Dosierung 1 EL normale Wäsche, starke Verschmutzung 2 EL (als Beispiel wird hier “Windeln” angegeben). Dazu entweder Zitronensäure pur in das Weichspülerfach oder auch selbstgemachten Weichspüler. Sollte die Dame aus der Apotheke mir jemals 70% Alkohol verkaufen wollen, werde ich das mal versuchen. Brennspiritus ertrage ich nicht. Das Zeugt stinkt zum Himmel…

Taaadaaa!

Taaadaaa!

Und last but definetly not least: Der Zitrusreiniger!

So banal, dass es schon wieder genial ist: Essigessenz 1:4 verdünnen, Zitronenschalen hineinlegen (Bio, bitte!), Ich nehme einfach welche, wenn ich sie habe…Auch wenn es nicht am gleich Tag ist… 2 Wochen warten. Fertig 🙂 Dann abseihen und 1:1 verdünnen. Das fertige Produkt sieht so aus:

Da schwimmen sie!

Da schwimmen sie!

Reinigungswirkung: Genial. Geruch: super. Vorher habe ich nur mit Essigwasser (=Essig:Wasser 1:1 oder Essigessenz: Wasser 1:9) geputzt und das war eklig. Der Geruch war einfach kaum zu ertragen und weit weg von “sauber” “frisch” “angenehm”. Das hat nun ein Ende 🙂 Nur beachten: Keine Amaturen damit putzen. Silikon und Gummi mögen kontinuierliche Essigeinwirkung nicht – sie werden davon porös. Wobei Kora seid Jahren damit geputzt hat und noch ist alles heile… Also vielleicht auch nur eine vom Hersteller verbreitete “Urban Legend” ??  Dafür nehme ich 1:1 Alkohol/Brennspiritus/billiger Vodka: Wasser. Geht sehr gut 🙂

Also: Frohes Rühren, Raspeln, Schütteln!!!

Marie

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert