…ist der Prokes Lust… (?)
Nachdem wir seid Tagen vom Regen und Wind zur Faulheit animiert wurden, haben wir uns gestern trotz scheußlichen Wetters (8°C, Regen, Wind) aufgemacht eine andere Insel zu besuchen.
Lappo ist es geworden – weiter im Osten.
Auf der Insel gibt es nur 35 Einwohner (dagegen ist ja Kumlinge eine Großstadt!), aber ein Seefahrtsmuseum und einen tollen Wanderweg. Außerdem Discgolf (was es nicht alles gibt…! Müssen wir mal ausprobieren!)

Der Hauptgrund unserer Reise war Cajsa. Sie ist ein Holzboot, nach Original Bauplänen aus 18. Jahrhundert erbaut. Und zu Midsommer wurde sie 30 Jahre alt. Schön, dass es noch Sachen gibt, die älter sind als ich 😉
Unser Nachbar ist wohl sowas wie der Ziehvater von Cajsa, wobei er sie als seine erste Ehe bezeichnete ;-), daher die Einladung zur Geburtstagsparty – gleich nach der Ankunft mit der Fähre durften wir sie auch zu Gesicht bekommen – niedlich vor allem das kleine Beiboot in gleicher Optik 🙂

Da wir also dachten, dass es eher ein gemütliches Rumstehen wird, denn eines aktiven Tages, waren wir nicht für eine Wanderung ausgerüstet – normale Schuhe, Sandalen, normale Hose…Nichts zum wechseln dabei… Das sollte uns zum Verhängnis werden.
Am Anfang war Kora noch dabei, nachdem sie das WE auf Kumlinge verbracht hat. Nachdem man ja auf die Fähre angewiesen ist, hatten wir zwischen Ankunft und Museumsbesuch noch 2 h Zeit… Spontan sind wir also auf die Idee gekommen, den beworbenen Wanderweg zu beschreiten… Wird wohl so sein wie schon die 1001 Wanderwege vorher, die wir gegangen sind – wir erinnern uns an so manche “Barfuss” alias Living History Wanderung auf geschotterten Wegen… *blinzel*
Aber weit gefehlt – eigentlich eher ein Pfad, als ein Weg. Markiert durch blaue Schleifen in den Bäumen (auf die Steine darf man nichts malen…) fanden wir unseren Weg durch die Wildnis auf Lappo.

SO könnte wirklich jeder Weg sein. Herrlich. Eigentlich fehlen mir die Worte um das Naturerlebnis zu beschreiben, dass uns nur dieser eine Weg mit 4km und ca 1.45 h beschert hat. Spannend war beispielsweise das dem Wienerwald doch recht ähnliche Bild beim Blick in den Wald – nein, leider kein Bärlauch, sonst hätten wir schon längst unseren Speiseplan aktualisiert – überall Maiglöckchen 🙂

Außerdem regnete es immer wieder – und so waren natürlich unsere Füßen, Hosen usw auch bald völlig durchweicht. Ich hab mich auch nur 2x auf den Hosenboden gesetzt und nur wenig blutenden Wunden und blaue Flecke davongetragen *MitleidsheischenderEintrag aus* 😉
Für die Flauschis hatten wir selbstverständlich ein Handtuch dabei – was auch bitter nötig war – und welches sie auch dankbar aus Unterlage auf der Fähre nutzten 😉

Vor der Fähre hatten wir allerdings (wie schon eingangs erwähnt) Gelegenheit das Seefahrtmuseum von Lappo zu Besuchen – inklusive gratis Kaffee und “bulle” also Teilchen, wobei grammatikalisch korrekterweise “bullar” gesagt werden müsste für die Mehrzahl – Stefan hat nämlich zwei davon gemampft 😉 Neben gemütlichem “småprat” auf schwedisch zwischen åländischen Urgesteinen haben wir unter anderem unseren ersten Elch gesehen – leider nicht ganz so lebendig wie wir es uns gewünscht hätten… aber hey – irgendwie muss man ja anfangen…

Ansonsten lassen wir nun einfach mal die Bilder hier wirken und freuen uns auf eure Kommentare 🙂
Marie & Co-Autor Stefan