Archiv der Kategorie: Inselleben

Dies und das vom Leben und Alltag auf der Insel

Unsere neuen Mitbewohner – Imkern im Top-Bar-Hive

Liebe Freunde in Fern und Ferner,

Winterzeit  bedeutet Gartenpause und ermöglicht Computerzeit. Nein, es ist wirklich niemals langweilig auf unserer Insel!

Nun will ich euch eine der besten Geschichten des Jahres 2015 erzählen: Unser erster Bienenschwarm ist eingezogen!

Bereits im Frühjahr habe ich einen Imkerkurs besucht und dann meine Ausrüstung besorgt (Anzug, Handschuhe, Stockmeißel, Besen,  Lüftungsgitter…) und mich über die verschiedenen Bienen-Behausungen informiert. Mir war von Anfang an klar,  dass das Imkern in der klassischen Form (in stapelbaren [Styropor-] Kisten ) für mich nicht in Frage kommt. Aus unterschiedlichen Gründen.  Hauptgrund ist dass ich den Honiggewinn nicht als Hauptgrund für die Imkerei sehe und wenn ich nur 5kg Honig/Stock bekomme, reicht mir das (üblich sind 10-25 kg). Hinzu kommt der Gewinn an Bienenwachs – ich freue mich schon sehr auf unsere ersten Bienenwachskerzen 🙂

Profi-Imkerin Marie in voller Montur
Profi-Imkerin Marie in voller Montur

Ein paar Bücker, Blogs und Gespräche später habe ich mich auch aus rein praktischen Baugründen für die “kenianische Oberträgerbeute” oder “Top-Bar-Hive” entschieden. Kann man im Web einiges zu nachlesen.

Zuerst hieß es also die Beute zu bauen, danach die Wachsstarter an den Oberträgern anzubringen und schlussendlich noch mit bienenfreundlicher Farbe zu streichen (hilft bei der Orientierung) .

In Ermangelung von Leimholzplatten, haben wir handelsübliche sägeraue Bretter genommen und diese an den Außenseiten verbunden.

Im Großen und Ganzen sind die Maße des Top-Bar-Hive recht flexibel, allerdings nicht die der Oberträger. Die müssen exakt 35mm breit sein (weil dann genau 2 Waben+Wabengasse an einen Oberträger passen) – was witzigerweise der durchschnittlichen deutschen Dachlattte entspricht.  Vor Ort war das leider mühsamer und musste aus anderen Latten zugeschnitten werden.

Weiter geht’s mit dem Boden aus  bienengeeignetem Drahtgitter.

Zu guter Letzt kommt Farbe ins Spiel – angerührt aus klatgepresstem Leinöl + Pigmenten. Vorher ein Anstrich mit ausschließlich Leinöl.

Unsere neue Oberträgerbeute wird von 2 Volontären mit Leinöl gestrichen
Unsere neue Oberträgerbeute wird von 2 Volontären mit Leinöl gestrichen

Und dann kam schon der große Tag  – plötzlich stand unsere Nachbarin vor der Tür (die bisher einzige Imkerin der gesamten Insel), weil ein Bienenschwarm in den Schornstein unserer Nachbarn einziehen wollte. (Bienen lieben Schornsteine)
Also hab ich am wärmsten und sonnigsten Wochenende des Jahres den Anzug angezogen, Gummistiefel dazu, und los ging die fröhliche Jagd.
Reichlich spektakulär startete es damit, dass die Bienen in den Schornstein der Sauna eingezogen waren, daher hatten die Nachbarn schon angefangen Feuer zu machen (=finden die Bienen doof und ziehen wieder aus) – in der Sauna waren also >50°.  Dumm nur, dass die Bienen gar nicht im Zug des Ofens saßen,  sondern im Lüftungsschacht – als wir vor Ort waren war es schon war der Ofen schon warm. Also Türen zu – weil die Bienen auch in der Sauna waren, aber sich nicht im Haus verteilen sollten – und mit dem Smoker Rauch erzeugt, auf der wackeligen Bank der Sauna stehend, den Arm zur Decke Richtung Lüftungsgitter haltend versteht sich.

Sauna auf Finnisch  – ganz neu definiert.

30 Minuten und viele Schweißtropfen später – beschloss der Schwarm unter großem Summen wieder auszuziehen. So ein Schwarm ist wirklich ein spektakulärer Anblick.
Nach einer weiteren halben Stunde hatte er sich dann im Baum gesammelt und ich konnte ihn mit samt einem Ast einfangen.

Der von den Bienen okkupierte Baum der Nachbarn
Der von den Bienen okkupierte Baum der Nachbarn

Am späten Abend habe ich den Schwarm dann in die Beute eingeschlagen und gehofft, es würde ihnen gefallen.

Dann der Schreck am nächsten Tag – wieder ein Schwarm bei den Nachbarn! Wieder am Schornstein, wobei sie diesmal durch frühes Einheizen in die Kiefern neben dem Gehöft. Leider 6 m hoch.
Das Programm lautete dann also auf der Leiter erst sprühen, dann sägen – und nein – man kam nicht bequem daran, sondern wir mussten eine “Säge am Stil” verwenden.

Mehrere Stunden später waren dann noch die letzen Biene vertrieben – und meine Erleichterung groß, dass nicht einfach unser Schwarm wieder ausgezogen ist!

Nach einer Woche der erste Check, ob auch brav mit Bautätigkeit begonnen worden war…

Die erste Wabe am Oberträger
Die erste Wabe am Oberträger

Und dann noch 2 Mal während des Sommers um zu sehen, wie die Baufortschritte sind, aber auch um die Königin zu käfigen und zu markieren.

Im ersten Jahr gibt es keine Ernte, aber sicherheitshalber habe ich noch ordentlich zugefüttert, damit die Damen den kalten Winter gut überstehen.

Ich freu mich schon aufs nächste Jahr und gerade haben wir alles für einen zweite Top-Bar-Hive eingekauft – diesmal sogar mit Guckfenster! 🙂

Ich hoffe also,  dass alles gut geht und unsere Besucher im nächsten Sommer bereits eigenen Hasslebo-Honig kosten dürfen!

Herzliche Grüße an die hoffentlich noch immer treue Leserschaft – da der Winter scheinbar erst so richtig loslegt habe wir in nächster Zeit (ziemlich) sicher mehr Zeit um weitere Artikel zu verfassen – ihr dürft uns gerne wieder daran erinnern 😉

Eure (aktuell sehr frierende) Marie

Urlaub auf Kumlinge – alle Wege führen nach Åland!

Liebe Freunde, was soll ich schreiben…Uns ist nicht langweilig! Irgendwie wissen wir gar nicht wo wir anfangen sollen. Die “Sofort-Erledigen”- Listen (ja, Mehrzahl…!) wachsen, statt zu schrumpfen…

Nun sitze ich allerdings auf der Fähre, rings um mich der Schärengarten und habe mir fest vorgenommen die Fährenfahrt nicht zum schlafen sondern zum bloggen zu nutzen 🙂

Zurück zum Thema, DEM wichtigsten Thema:

Ein kleiner Leitfaden wie man uns besuchen kommt – nachdem das alles sehr verwirrend ist, versuche ich hier die wichtigsten Verbindungen und Anreisemöglichkeiten zusammen zu fassen.   Aber natürlich gilt: Wir helfen gerne! Schließlich wollen wir ja nicht das euer Urlaub im Paradies an der Anreise scheitert 😛

  • Per Auto:

Grundsätzlich 2 Möglichkeiten: Über Schweden oder über das Baltikum. Wir sind bis jetzt nur über Schweden gefahren.  Anstrengend, aber gut machbar – vor allem wegen der Hunde ziehen wir diese Variante vor:

  • Gesamtzeit: Mindestens 2 Tage von Deutschland (3 von Österreich) mit Ankunft am Abend auf Åland (nicht Kumlinge)

Strecke:
1. Strecke in Deutschland oder gar von Österreich…
2. 650-850 km in Schweden
3. 50km auf Åland

Um von Österreich (Wien) oder Deutschland zu uns zu kommen, gibt es nur zwei vernünftige Verbindungen in Deutschland: Über die A9 vorbei an Berlin oder die A4 vorbei an Hamburg. Routenplaner helfen da 🙂 Beide Strecken haben ihre Tücken. In jedem Fall GENUG Puffer einplanen  (wenn man noch eine Fähre erwischen will)!!! Wir planen mindestens 2h – und haben es damit immer geschafft – auch wenn man schnell (vor allem natürlich zur Hauptreisezeit) im Stau steht auf der deutschen Autobahn.

Um von Deutschland nach Schweden zu kommen gibt es verschiedene Fährverbindungen: Hier der Länge der Fahrt nach sortiert:

  • Puttgarden (Fehmarn) -> Rodby (Dänemark) – 30 Minuten – Scandlines – im 40 Minuten Takt
  • Rostock -> Gedser (Dänemark) – 2 Stunden – Scandlines

Von Dänemark nach Schweden geht es über Land und dann die Öresund-Brücke (Maut!). Wir kaufen i.A. Fähre und Brücke in einem Ticket. Ist bequemer, aber nicht billiger.

  • Sassnitz (Rügen) -> Trelleborg (Schweden) – 4,15 h – StenaLine
  • Rostock -> Trelleborg (Schweden) – 6-7,5h ( auch über Nacht) – StenaLine
  • Travemünde -> Trelleborg (Schweden) – 8-9,5h (auch über Nacht) – TT-Line
  • Kiel -> Göteborg (Schweden) – 14:30-16:30 h (über Nacht) – StenaLine

Unsere Favorit ist Kiel -> Göteborg.  Abfahrt und Ankunft sind zu normalen Zeiten (Abens 18:00, morgens 9:00) .  Hunde sind willkommen, jedoch mit Aufpreis in der Kabine verbunden. Außerdem die kürzeste Strecke in Schweden (546km).

  • Travemünde -> Helsinki (Finnland) – 28-30h  – Finnlines

Wir nutzen aferry.com als Reiseplanung – dort kann man sich über alle Fähren und Abfahrten informieren!
Es gilt im Allgemeinen: Umso früher man bucht umso günstiger die Fähre. Die Preise sind sehr sehr abhängig vom Tag und der Jahreszeit – daher früh informieren und evtl die Reise um ein paar Tage verschieben.

In Schweden selbst sollte man ca 6-8h Fahrtzeit einreichen und versuchen nicht zur Hauptverkehrszeit in Stockholm zu sein – dann steht man dort im Stau. Ansonsten ist das Fahren in Schweden hoch entspannt (120km/h Begrenzung, kein Verkehr).

Von Schweden nach Åland gibt es 3 Alternativen:

Ja und dann – muss man noch nach Kumlinge mit der Fähre :

Unsere persönliche Reiseplanung:
1.Tag: Deutschland – Abend in D an der Küste übernachten oder Nachtfähre nehmen
2.Tag: Schweden mit Ankunft am Abend auf Åland – Übernachten
3. Tag: Einkaufen und Fahrt nach Kumlinge (Ankunft mittags)

 

  • mit dem Flugzeug

Hier gibt es die  Möglichkeit mit Umsteigen, aber ohne Boot fahren:

  • Stockholm ->Mariehamn mit NextJet Stockholm -> Mariehamn – wobei ich gerade sehe, dass es dort während des Sommers (=4.7 – 2.8.) keine Flüge gibt.
  • Helsinki -> Mariehamn mit Finnair

Bei beiden kann man die gesamte Reise buchen. Wobei wir bis jetzt den “kleinen” Flug separat und bei einem anderen Anbieter den Flug nach Stockholm oder Helsinki gebucht haben. Es gibt Direktflüge von Wien, Frankfurt, München – und natürlich auch billigere Kombinationen mit Umsteigen irgendwo.  Leider muss man i.A. damit rechnen lange am Flughafen in Stockholm oder Helsinki zu sein, dass nur 2 Flüge pro Tag von den jeweiligen Flughäfen auf die Insel starten (morgens/abends).

Außerdem gibt es natürlich die Möglichkeit in Schweden in die Fähre zu steigen. Man kommt sehr gut mit dem Flughafenbus oder –zug in die Innenstadt und dann mit VikingLine Bus/Fähre nach Mariehamn. Auch hier muss man etwa einen Tag von Mitteleuropa nach Fasta Åland rechnen. Im Sommer gibt es auch eine Mittagsfähre, ob und wie die sich mit einem Flug kombinieren ließe weiß ich gerade nicht.

Von Helsinki gibt es im Sommer die Möglichkeit eine durchgehende (aber mit Umsteigen verbundene) Verbindung bis nach Kumlinge zu bekommen! Mit Vainion Liikenne kann man von Helsinki nach Torsholma fahren und dort in die Fähre nach Kumlinge einsteigen. Der Bus verkehrt einmal täglich 7:00 und erreicht 15-16 Uhr Kumlinge! Wobei es das ganze Jahr über möglich ist bis nach Turku/Åbo zu kommen per Bus und nach Absprache von uns abgeholt zu werden!

Damit die Anreise weniger stressig wird empfehle ich direkt eine Übernachtung in Stockholm oder Helsinki einzuplanen und dann am morgen auf die Insel zu starten – dann schafft man es auch bis zum Abend nach Kumlinge!

Last but not least: Sobald ihr euch auf Åland (=Marieham) befindet werden wir euch gerne abholen – um die lokalen Buspläne müsst ihr euch also nicht kümmern 🙂

Also liebste Freunde, ich hoffe diese Ausführungen bringen Licht ins Dunkel und ihr bucht gleich zahlreich eurer Zimmer im Hasslebo Gästhem!

Ich schicke euche kühle (21° heute, leichte Meeresbrise, herrlicher Sonneschein) Grüße aus dem hohen Norden!

Marie

Frühling…oder was machen wir nur mit 100 Lauchpflanzen?

Liebste Freunde,

ich schäme mich weiterhin ob der minimalen Updates. Aber nun wird es bestimmt besser 🙂

Hier also ein kleines Update was sich im hohen Norden so tut. Ein bisschen merken wir nun auch, dass wir in Finnland wohnen. Mit etwas Heimweh sehe ich Fotos von blühenden Bäumen und Sträuchern auf Facebook… Hier blühen gerade die Krokusse, noch ein paar Schneeglöckchen und die Osterglocken kämpfen noch 😉

Im Winter habe ich Bücher (zum Thema Mischkulturen: Faßmann und Weinrich – beide SEHR, v.a in Kombination, zu empfehlen) und natürlich unsere beiden Gartenbibeln ( DAS Handbuch und DER Biogarten) gewälzt um den Plan fürs das nun kommende Jahr zu erstellen.  Reichlich kompliziert, was da neben wem stehen soll und bloß nicht mit Senf oder Mangold oder Spinat oder oder oder kombiniert werden will… Außerdem noch beachten, wie lange man warten muss, bis man wieder etwas aus der gleichen Familie anbauen darf… Viele Überlegungen später steht der Plan und damit auch, wann welche Pflanzen angesäht werden müssen um dann Mitte Mai ausgewildert zu werden oder wann wer gesäht werden darf 🙂

Gedacht…Getan! Vor 3 Wochen habe ich die meisten Saaten in allerleie Gefäße verteilt und nun verbringe ich meine Wochenenden damit zu pikieren um umzutopfen 🙂

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1 Woche nach der Aussaat. Es grünt schon sehr!

 

Begonnen haben wir ja vor 2 Jahren mit Tomaten (so manch einer von euch durfte ja schon ein Pflänzchen von uns übernehmen 🙂 ) und dieses Jahr also das erste Mal: Sellerie, Lauch, Lavendel, Bohnenkraut, Paprika, Sonnenblumen, Kapuzinerkresse, Blumenkohl, Frühlingszwiebeln…

Mein Grundsatz lautet… wer weiß ob die Samen auch aufgehen…Lieber ein paar mehr sähen. Vielleicht sollte ich das nochmal überdenken.

Wow! Dabei soll Lavendel super schwer zu kultivieren sein. Langsam und schlecht keimen...?
Wow! Dabei soll Lavendel super schwer zu kultivieren sein. Langsam und schlecht keimen…?

Das Pikierbrett ist voll…mit 70 Laufpflanzen und 50 Tomatenpflanzen… Und dabei warten noch ganz viele andere Lauchpflanzen darauf pikiert zu werden…! (und der Sellerie und das Bohnenkraut und der Lavendel und die Paprika… 😛 )
Im Vergleich zu den nahezu unkaputtbaren (und daher für jeden Anfänger wärmsten zu empfehlen) Tomatenpflänzchen, gleicht ein Hauch von einem Lavendel mit 2 Keimblättern dran einem Haar welches es in ein neues Zuhause zu geleiten gilt. Naja, ich hab ja ein paar zum Üben 😉

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Der Lauch auf dem Weg ins neue Heim…

 

Aktuell begeistert mich am meisten, dass die klitzekleinen Pflanzen bereits unglaublich intensiv duften… Nach Lavendel, Basilikum, Frühlingszwiebel, Bohnenkraut, Kresse… Einfach faszinierend!
Auch wie unterschiedlich sie keimen, wachsen, sich entfalten…
Da gibt es die “Großen”, wie die Sonnenblumen oder die Kapuzinerkresse, die irre schnell wachsen und Blattmasse erzeugen.

Die Sonnenblume keimt (und neben ihr Beikräuter aus dem Kompost :-P )
Die Sonnenblume keimt (und neben ihr Beikräuter aus dem Kompost 😛 )

Aber auch den Sellerie, der aus klitzeklitzekleinen Samen kommt und der Lauch, der nur ein hauchzartes Grashälmchen ist.

Der Lauch!
Hauchzart…Oder?

Das Wunder des Lebens und wie aus ein paar Zellen eine Pflanze oder ein Tier oder ein Mensch wird, wird niemals aufhören mich zu begeistern. Wir irre spannend, zu beobachten, wie aus so etwas Einfachem wie einem Samen eine Pflanze heranwächst.
Gärtnern ist wahrlich meditativ. Man hat viel Zeit dieses Wunder zu bestaunen und dann am Ende auch genießen zu dürfen.

Eigene Tomaten, Lauch, Sellerie, Mangold, Kartoffeln…. ernten zu können, bedeutet so viel mehr als sie zu kaufen. Da liegt am Ende ein Stück Herzblut auf dem Teller!

In diesem Sinne: Frohes Gärtnern oder einfach Genießen, dass der Frühling da ist und die Natur zum Leben erwacht!

Sonne, doch kühle (5°C) Grüße vom grünenden Hasslebo!

Marie

Aurora borealis… Oder weswegen man uns im Winter besuchen muss!

Liebste Freunde  auf Blog-Entzug,

viel zu lange schon haben wir euch Neuigkeiten vorenthalten.

Zu diesen Bildern gibt es nicht viel zu erzählen… Nur A und O sagen und Staunen (und die Qualität unserer in die Jahre gekommenen Kamera verzeihen) 🙂

Am 17.3. war es so weit! Die Aurora Vorhersage schlug an:

Der grüne Bereich zeigt an, wo man Aurora sehen kann... Normalerweise ist der gerade im Norden von Schweden/Finnland zu sehen!
Der grüne Bereich zeigt an, wo man Aurora sehen kann… Normalerweise ist der gerade im Norden von Schweden/Finnland zu sehen!

Und nicht nur das… der Himmel zeigte kein Wölkchen!

Mit großer Aufregung warteten wir also (leider Stefan auf Kumlinge, ich auf Fasta Åland) auf die Nacht.
Zu Beginn wunderten wir uns, ob es das nun war? Man sah nur ein paar “Nebelschwaden” am Himmel, die blitzschnell kamen und gingen. Dann jedoch startete das Feuerwerk. Wobei man dazu sagen muss, dass es “Live”, leider nicht in “Farbe” war (was es normalerweise ist). Das heißt, was auf den Fotos grün und gelb ist, war in Wirklichkeit weißer Nebel der über den Himmel waberte und spektakuläre Formen annahm.

Hier eine kleine Auswahl…

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Orion!

 

 

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Hasslebo – der Beweis das es wirklich hier war 🙂

Ihr seht also…Es gibt immer einen Grund uns zu besuchen…zu jeder Jahreszeit!

 

Über Korb flechten oder wie man Dinge lernt, die früher selbstverständlich waren

Liebste Freunde in Fern und Ferner,

schon zu lange haben wir nichts mehr von uns hören lassen… Es ist viel zu tun und viel passiert auf Hasslebo!

All die Unkenrufe, uns würde ja nur langweilig werden, können wir nicht bestätigen 😉 Wir wissen gar nicht wo wir anfangen sollen. Dazu allerdings mehr in anderen Blogeinträgen, nun etwas von dem ich schon lange berichten will.

Zur Ålandischen Kultur gehören Volkshochschulkurse einfach dazu. Es gibt sie auf der Hauptinsel vom Sprachkurs bis zum Zumba und sogar im Schärengarten zu Allerlei Themen. Im Herbst habe ich gleich 3 Kurse besucht: Pilze sammeln (sehr cool!), Schwedisch Konversation (in Mariehamn, sehr nützlich) und Pilflätning med Leif – Korb flechten aus Weide mit Leif

Ich wollte schon immer so einen geflochtenen Korb, die sind nur ziemlich teuer (30-40 € oder so)… Als ich dann das Kursangebot gesehen habe, war ich natürlich sofort Feuer und Flamme! 🙂

Über 2 Tage hinweg haben wir uns in der Kumlinger Schule getroffen und eifrig geflochten. Entstanden sind 2 sehr individuelle (Symmetrie ist was für Langweiler…)  Körbe  – mein voller Stolz 🙂

Grundsätzlich ist es unwahrscheinlich einfach einen Korb zu flechten. Gerade zu banal. So banal, dass ein geflochtener Korb bis zur Erfindung des Plastik ja für alles angewendet wurde.  Nachwachsend, kompostierbar, flexible Formen… Alles was man sich von einem Aufbewahrungs-/Transportgefäß nur wünschen kann.

Ich gestehe, dass ich vor diesem Kurs wirklich keine Ahnung von all dem hatte (Kenner mögen mir also meine unzulängliche Terminologie verzeihen) – umso begeisterter bin ich nun:
Ich dachte ja ehrlich, dass die Weiden eingefärbt  (oder behandelt) würden um mal verschiedene Farben (grün, rot, gelb, verschiedenste brauntöne…) zu erzeugen…Aber nein…Die wachsen tatsächlich so! Es gibt eine Unzahl an verschiedenen Weiden, je nach Anwendung schneidet man sie jung oder älter, bewahrt sie dann auf und weicht sie eine Woche vorher wieder ein, dadurch sind sie so elastisch, dass man sie flechten kann.

Grundsätzlich beginnt man immer mit dem Boden und dort mit einem Kreuz aus stabilen, dickeren Hölzern.

korb 1 los gehts

Dann wird der Boden geflochten.

korb 4 profiboden

So sieht das dann fertig aus.

korb 2 der boden

Von hier werden dann seitlich die senkrechten Teile der Seitenwände angebracht, in die dann wiederum die Seitenwand eingeflochten wird.

korb 6 boden rund

Ab hier werden die Führungszweige nach oben gebogen und ganz oben zusammengebunden.

korb 7 in die höhe

Jetzt kann damit begonnen werden die Seitenwände einzuflechten. Gerne auch in verschiedenen Farben und Techniken.

korb 8 wände

korb 9 farbwechsel

Zum Schluss werden die senkrechten Teile ebenfalls eingeflochten.

korb 10 es wächst

Am Ende wird der Henkel angebracht und wiederum umflochten und dadurch fixiert.

korb 11 henkel

Das alles gibt es in unglaublich vielen Variationen. Wirklich super schöne künstlerische Sachen dabei!

Und da das Flechten grundsätzlich sich wiederholenden Mustern folgt ist das sehr meditativ…Ich hatte also viel Zeit um über das Flechten von Körben und Dinge, die damit zusammen hängen, nachzudenken 🙂

Ich frage mich oft, was ich heute kann oder weiß, was man vor 50 oder 100 Jahren nicht konnte… Dass das Wissen zunimmt, ist ja nur logisch… Wir entwickeln uns ja weiter. Aber wie viel Wissen oder Techniken verlieren wir? Und wie viel davon sollten wir nicht vergessen?

Sich mit allem im Leben selbst zu versorgen, war lange Zeit das Ziel von einem Großteil der Menschen.
Heute lagern wir alles aus und bedienen uns nur an den Produkten anderer.   Dementsprechend wenig praktisch Wissen vereint ein Einzelner in sich.
Dementsprechend leicht lassen wir uns auch dazu bringen, Dinge zu erwerben, die wir nicht brauchen. Aber weil es ja moderner sein muss, entwickeln sich die Dinge weiter – gerne auch ins negative (ich denke da spontan an all die Putzmittel… Ich weiß gar nicht, was man damit alles putzen soll und wieso es ein Unterschied ist, wenn ich die Badfliese oder die Küchenfliese putze…) und wir kaufen sie, weil wir ja die Hintergründe nicht mehr kennen.
Unser Detailwissen nimmt zu, aber die Zusammenhänge verstehen wir nicht mehr. Und uns fehlen die Alternativen.

Wir nehmen selbstverständlich die Plastiktüten um das Gemüse einzutüten, einfach weil wir es so gelernt haben. Wenn man Öko ist, nimmt man eine Papiertüte… Aber wieso eigentlich überhaupt? Ich gehe in den Supermarkt, trage meine Tomaten einzeln zur Waage, klebe einen Zettel auf eine Tomate und der Rest wandert lose in meinen Korb. An der Kasse lege ich dann die einzelne Tomate aufs Band. Oder auch nur den Zettel, wenn ich gerade nen Blatt dabei habe, wo ich die Zettel draufkleben kann.
Ich wurde doch tatsächlich letztens gefragt, ob ich eine einzelne Banane gekauft hätte (weil ich gerade diejenige aß, welche den Zettel hatte…)! Der Gedanke, dass ich für Bananen eine Plastiktüte verwende ist doch absurd? Wozu?

Ich hasse Routine. Das verleitet doch nur dazu, dass man nicht mehr hinterfragt, WIESO man etwas  WIE macht… Sicher, irgendwann hatte man mal einen guten Grund dafür, aber gilt der noch? Habe ich in der Zwischenzeit nicht etwas gelernt, was den Grund in Frage stellt? Außerdem treiben meine Gedanken dann weit weit weg und ich mache Fehler… Wir bei meinem zweiten Korb geschehen wo ich mich am Ende verflochten habe…
In diesem Sinne: Für handwerkliche Fähigkeiten und für das Hinterfragen von alten Denkmustern!

Und so sahen sie dann am Ende aus – meine ersten wunderbaren selbst geflochtenen Körbe 🙂

11 korb fertig

Bis zum Nächsten Mal, wenn es heißen wird – Adieu Rosa!

 

Winter Wonderland

Na darauf haben wir aber lange gewartet. Nach einem Sommer, dessen Tage nicht enden wollten (wörtlich zu nehmen) da es sogar um 2 Uhr nachts nicht vollständig dunkel wurde, haben wir seit einiger Zeit nun endlich die perfekte Dunkelheit. Der November zeigte sich allerdings als Meister der Wolken, so dass es tagsüber meist nur diffuses Licht, nachts keine Sterne zu sehen gab. Dafür unglaublich gute Meeresluft und nur mäßigen bis keinen Wind.

Ostsee im November
Ostsee im November

Vor kurzem  war es dann aber soweit. Ich verarbeitete gerade unsere letzten Winteräpfel zu Saft, da kamen sie heruntergeschwebt, die ersten Schneeflocken. Nach und nach wurden es mehr und nach einiger Zeit konnte ich die schönste Winterlandschaft seit langem im Schein unserer (romantisch angehauchten) Fassadenbeleuchtung sehen. Daher feuerte ich kurzerhand unsere Holzofensauna an und wir genossen einen glitzernd schönen Abend mit Wälzen im Schnee nach dem Schwitzen – davon gibts jetzt aber kein Detailfoto 😉

Schneeweißes Herz
Schneeweißes Herz

Am nächsten Morgen war die weiße Pracht noch zu großen Teilen vorhanden, allerdings brachte ein leichtes Lüftchen wieder warme Meeresluft in unser Winterparadies, so dass bis zum Abend nichts mehr übrig war. Dennoch genossen wir diesen kleinen Ausblick auf die kommenden Monate mit einem langen Hundespaziergang. Wie schön unser neues Heim im Winter erst sein wird wenn die Fassade aus falunrot gestrichenem Holz besteht – davon können wir derzeit noch träumen 🙂

HassleSnow
HassleSnow

Und kaum zwei Tage später durften wir dann nach langer Zeit endlich wieder einen Sternenhimmel bewundern, der sich gewaschen hat. Diesmal war die Nacht so perfekt in ihrer Dunkelheit, keine Störungen durch “optischen Lärm” oder sonstige Lichtquellen dass man ohne lange Eingewöhnungszeit die Milchstraße erkennen konnte, so als blickte man direkt ins Zentrum der Galaxie. Meine alte EOS 350D tat ihr bestes um diesen fantastischen Blick festzuhalten, ich gucke aber bereits nach Upgrade-Optionen (nicht nur des Blogs wegen). Marie und ich standen jedenfalls solange draußen auf der Wiese herum bis wir unsere Hälse fast nicht mehr bewegen konnten.

Ich seh' den Steeeeernenhimmel
Ich seh’ den Steeeeernenhimmel

Soweit mal unsere aktuellsten News – die Hauseinrichtung wächst auch weiter vor sich hin und unsere Wärmepumpe wurde vom Insel-Fachmann jüngst gewartet und tut nun wieder brav ihren Dienst.

Noch kann man hier von keinem Alltag sprechen – zu vieles mischt sich noch ständig in den Aufmerksamkeitsbereich, so dass die To-Do-Listen überquellen und man (konkret: ich) noch nicht ganz zur Ruhe finden kann. Aber auch das kommt noch – schließlich ist es doch kein ganz so kleiner Schritt, den wir gerade vollführen.

Herzliche Grüße senden euch wieder einmal eure Nordlichter- Stefan & Marie

Vi vill flytta till Åland !

Liebe Bloggologinnen und Bloggonauten,

welchen Grund kann es wohl geben dass wir diesen für uns so wichtigen Blog (als Instrument des “Zusammenhalts”) so schmächlich vernachlässigen? Eigentlich nur einen wirklich guten bzw. stichhaltigen, nämlich: Wir bereiten den Umzug vor!

Jup, es ist entschieden. Im Oktober wird ein 7,5-to Kleinlaster den langen Weg von Wien nach Kumlinge antreten, beladen mit allerlei Krimskrams um ein neues Kapitel im Leben der Familie Pråkopeq (so würde man uns wohl auf schwedisch schreiben) einzuläuten. Es war irgendwie ein Wink des Schicksals. Das Haus, der Garten, die Nachbarn, der Gästehausbetrieb, die Natur… und dann bekam Marie ganz plötzlich ein Jobangebot “zu dem sie nicht NEIN sagen konnte” in einer tollen Tierarztpraxis mit netter Chefin, netten Kollegen und guter Bezahlung. Da gab es einfach zu viele gute Gründe hier herzuziehen. Auch wenn uns jetzt schon sovieles und so viele (Menschen) sehr abgehen…

Nun ja – das ist natürlich für den Augenblick mal das wichtigste – die zigtausend Blogartikel die noch kommen werden (es gibt ja wirklich VIEL zu erzählen, von Wikingermärkten, verlassenen Piratenhäusern, riesigen Zucchinis und Kaffee und Kuchen auf kleinen, menschenleeren Inseln mitten in der Ostsee… wir werden berichten).

Euch allen danke fürs treue Mitlesen und Kommentieren – wir vermissen euch!

Hasslebo oder “Hotel Prokupek”

Wie schon vormals erwähnt – wir sammeln gerade Blog-Themen zu hauf und wissen garnicht wirklich wo eigentlich anzufangen wäre. Nachdem nun aber bereits mehrmals zu Natur, Inselleben und anderen Urlaubsimpressionen geschrieben wurde widme ich mich nun erstmalig der “zweiten Hälfte” unserer hiesigen Tätigkeiten – dem Betrieb von Gästehaus und Campingplatz 🙂

Intro: Välkommen till Hasslebo

Stellt euch folgendes vor: Ihr steht auf dem Sonnendeck einer Fähre – nicht irgendeiner – sondern ein Eisbrecher-Klasse-1 der es auch bei dick gefrorener See noch schafft Personen von A nach B zu transportieren. Doch jetzt ist kein Eis in Sicht, das Meer ist tiefblau und konkurriert mit dem Himmel, der fast noch einen Tick blauer zu sein scheint. Auf dem Wasser kringeln sich kleine Wellen, vor allem dort wo es auf eine der ungezählten Schären und Inseln trifft, die mal mit purem Fels, mal mit Baum und Strauch besetzt aus dem Wasser ragen.

Schäreninsel
Schäreninsel

Nun kommt der Fährhafen in Sicht, während ein Tross Möwen, lautstark ihre Kreise um die Fähre drehend, ihr Interesse am seefahrenden Völkchen bekundet. Nach einem gekonnten Andockmanöver betretet ihr nun erstmals die Insel Kumlinge. Der erste Eindruck? Waldig, urig, sehr viel Natur. Nach 2 Kilometern auf Asphalt wird es sogar noch besser – das farbenfrohe Straßenschild mit Aufschrift “Hasslebo Gästhem” zeigt nach links von der Hauptstraße weg und nun ist es wirklich LAND PUR. Eine rote Schotterstraße führt weitere 3km bis zum nächsten Abzweig, wo sich ein weiteres Schild  gesellig mit einigen bunten Briefkästen zusammengetan hat un ein farbenfrohes Rudel zu bilden.

Knallbunte Briefkästle
Knallbunte Briefkästle an rotem Schotterweg

Jetzt sind es nur noch gut 300 Meter und dann…

Das Gästehaus – Sov gott (Schlaf gut)

Kaum habt ihr euer Fahrrad oder Auto abgestellt (wie schön, es gibt sogar hölzerne Abstellplätze fürs Radl) kommt euch im Normalfall auch schon jemand entgegen. Ebenso häufig werdet ihr durch lautes Bellen begrüßt, manchmal steht sogar ein flauschiger Wüterich vor euch den man eher nicht anfassen möchte so wie er sich benimmt – aber das kommt zum Glück doch eher selten vor 🙂

Vom freundlichen Gästehausteam, derzeit aus drei hochprofessionellen Fachkräften aus dem Bereich Architektur, Tiermedizin und Journalismus bestehend, werdet ihr zunächst auf schwedisch willkommen geheißen “Hej – välkommen till Hasslebo” und dann sogleich – auch auf schwedisch – gefragt obs denn auch auf englisch ginge “Talar du också engelska?” und dann gehts meist in der Weltsprache #1 weiter. So wird man schnurstracks durch den Haupteingang ins Haus und auf die liebevoll vorbereiteten Zimmer geführt.

Schlaf gut
Schlaf gut

Gleichzeitig wird man mit dem ökologischen Konzept des Gästehauses vertraut gemacht (Solarkollektoren, Schilfbeet zur Grauwasserbehandlung, ökologische Zellulosedämmung, Wärmepumpe als Heizung) und natürlich in das Kernstück des Öko-Gästebetriebs eingewiesen – der KOMPOSTTOILETTE !!! (eigentlich wollte ich jetzt den Geigensound aus Psycho einfügen – war mir dann aber doch zuviel Aufwand)…

El Komposto diablo
El Komposto diablo

Aber nur keine Panik, bislang gabs keinen Gast der daraufhin naserümpfend das Weite gesucht hätte – die meisten kennen das Prinzip ohnehin schon von ihrem “Mökki” in Finnland oder der “Stuga” in Schweden – also der kleinen Ferienhütte im tiefen Wäldle, etc. Also gut, Bettwäsche wurde selbst mitgebracht (das geht bei uns und man spart sich ein paar Euro) und Frühstück wollen sie eigentlich alle – also auch ihr – oder etwa nicht?

Früüüüühstück
Früüüüühstück

Dann bleibt euch fast nichts mehr übrig als den Aufenthalt zu genießen, den Blick hinaus in die Natur (außer einem kleinen Bootshaus am Meer sieht man bei uns rundherum kein anderes Gebäude außerhalb des Grundstücks), auf die Pferde und Esel drüben auf der Koppel, ab und zu auf einen Fuchs der sich am Waldrand tummelt oder den wunderschönen Himmel, der mit immer wieder neuen Wolkenformationen stets eine Inspirationsquelle à la Rohrschachtest darstellt. Und natürlich – als wohl allerwichtigstes überhaupt – die Ruhe. Einfach nur Stille. Kein Lärm. Keine Autos (zumindest ab 10 Uhr abends – ansonsten halt der Nachbar ab und zu) und keine Straßenbahn. Und die Luftqualität ist natürlich auch der Wahnsinn, aber das habt ihr sicher schon auf der Fähre bemerkt.

Also – wie gehts weiter? Mit dem Fahrrad quer über die Insel? Raus aufs Meer mit unseren beiden Kajaks? Einen gut 2,5 stündigen Spaziergang von der alten Steinkirche bis runter an den Gästehafen wo man einen atemberaubenden Sonnenuntergang beobachten kann?

Sonnenuntergang am Meer
Sonnenuntergang am Meer

Es liegt an euch – manche Gäste bleiben nur 1 Nacht und fahren am nächsten Morgen gleich mit der nächsten Fähre weiter – manche bleiben aber eine ganze Woche lang und verloben sich sogar hier auf Kumlinge (Gruß an Manuel und Melanie).

Also – lasst die Seele baumeln und atmet ganz tief durch – hier kann man sich das noch guten Gewissens erlauben – so oft man will 🙂

 

 

We are the CHAMPIONS !!!

Eieieieiei…. schon wieder Fußball!

Machen wir hier nichts anderes mehr als dem runden Leder hinterherzugucken? Ist das Leben auf der Insel so langweilig und monoton dass uns nur die Glotze vor der Tristesse erretten kann?

NÖÖÖÖÖ !!!

Aber wie oft wird man schon Fußball-Weltmeister 🙂 🙂 🙂

Junge, Junge. Ich hoffe einfach dass ihr alle einen ebenso spannenden und dann ja durch Golden Götze auch erfolgreichen Fußball-Abend genossen habt wie wir – immerhin haben wir ganze 5 Deutschländer Würstchen zusammengetrieben um echtes “Schland-Feeling” zu erzeugen. Dazu noch unsere åländischen Nachbarn mit Oma und zwei Volontärinnen da war die Bude aber gerammelt voll.

Fotos gibts leider nicht allzuviele – aber hey, das einzige das zählt – das ist doch ganz eindeutig DAS HIER!

GOLD FOR GERMANY
GOLD FOR GERMANY

Midsommar!

Asche auf unser Haupt – wie konnten wir den Midsommareintrag so lange vernachlässigen…???

Natürlich ließen wir es uns nicht entgehen, dabei zu sein, wenn die Midsommarstången (bestimmte Einzahl) aufgestellt würde 🙂

Eigentlich besteht Midsommar aus 2 Tagen – dem Tag davor, an dem gegessen und gefeiert wird, außerdem der Baum aufgestellt wird, und dem Tag danach, an dem alle genau gar nichts tun (außer den Rausch ausschlafen) und wirklich nichts offen hat… (Was dann der eigentliche 21. Juni ist)

Wir waren von unseren Nachbarn zum Essen eingeladen worden. Daher verbrachten wir den Vormittag mit Vorbereitungen (wie Vanilleeis selber machen… JAM!) und dann natürlich der Höhepunkt beim Aufstellen der Midsommarstången 🙂

Stangerl noch nicht auf Höhe
Stangerl noch nicht auf Höhe

Beweisfotos zeigen: Auch Stefan durfte mal den Strick halten 🙂

Stefan am Stangerl
Stefan am Stangerl

Und irgendwann war es dann doch soweit und die vereinten Kräfte von Åländern und Ausländern reichten aus um das kunstvoll geschmückte Wuchtwerk aufzurichten – BAM!

Er steht !!!!
Er steht !!!!

Schick ist er ja schon – mit großer Finesse bei der Anwendung von Birkenbestandteilen – vor allem die einzeln aufgefädelten Birkenblätter sind eine echte Sensation. Zu guter letzt wurde dann noch die Åland-Flagge gehisst und die Nationalhymne (nein, nicht Finnlands – Ålands natürlich) geträllert. So gehört sich das!

Sie weht bis zur Unendlichkeit
Sie weht bis zur Unendlichkeit

Danach waren wir dann zum Essen bei Kai und Mia… Sehr lustig, vor allem die åländischen Trinkgewohnheiten… (Am Tag vorher: “Also bei uns wird nicht so viel getrunken…”) Dann, vor dem Essen (!), ging eine Schale mit Schnäpsen rund – und man trank vor, während und nach dem Essen – und dazwischen 🙂 Natürlich alles gemäßigt, aber denn doch sehr witzig mit Gesangseinlagen von Kais Eltern und den beiden selber…

Alles in Allem – SEHR Schwedisch 🙂 In Finnland selbst feiert man den Midsommar nämlich überhaupt nicht. Tja – Åland ist halt anders… und doch nicht wie Wien 😛

Trevlig Midsommar wünschen Marie und Stefan!