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Unsere neuen Mitbewohner – Imkern im Top-Bar-Hive

Liebe Freunde in Fern und Ferner,

Winterzeit  bedeutet Gartenpause und ermöglicht Computerzeit. Nein, es ist wirklich niemals langweilig auf unserer Insel!

Nun will ich euch eine der besten Geschichten des Jahres 2015 erzählen: Unser erster Bienenschwarm ist eingezogen!

Bereits im Frühjahr habe ich einen Imkerkurs besucht und dann meine Ausrüstung besorgt (Anzug, Handschuhe, Stockmeißel, Besen,  Lüftungsgitter…) und mich über die verschiedenen Bienen-Behausungen informiert. Mir war von Anfang an klar,  dass das Imkern in der klassischen Form (in stapelbaren [Styropor-] Kisten ) für mich nicht in Frage kommt. Aus unterschiedlichen Gründen.  Hauptgrund ist dass ich den Honiggewinn nicht als Hauptgrund für die Imkerei sehe und wenn ich nur 5kg Honig/Stock bekomme, reicht mir das (üblich sind 10-25 kg). Hinzu kommt der Gewinn an Bienenwachs – ich freue mich schon sehr auf unsere ersten Bienenwachskerzen 🙂

Profi-Imkerin Marie in voller Montur
Profi-Imkerin Marie in voller Montur

Ein paar Bücker, Blogs und Gespräche später habe ich mich auch aus rein praktischen Baugründen für die “kenianische Oberträgerbeute” oder “Top-Bar-Hive” entschieden. Kann man im Web einiges zu nachlesen.

Zuerst hieß es also die Beute zu bauen, danach die Wachsstarter an den Oberträgern anzubringen und schlussendlich noch mit bienenfreundlicher Farbe zu streichen (hilft bei der Orientierung) .

In Ermangelung von Leimholzplatten, haben wir handelsübliche sägeraue Bretter genommen und diese an den Außenseiten verbunden.

Im Großen und Ganzen sind die Maße des Top-Bar-Hive recht flexibel, allerdings nicht die der Oberträger. Die müssen exakt 35mm breit sein (weil dann genau 2 Waben+Wabengasse an einen Oberträger passen) – was witzigerweise der durchschnittlichen deutschen Dachlattte entspricht.  Vor Ort war das leider mühsamer und musste aus anderen Latten zugeschnitten werden.

Weiter geht’s mit dem Boden aus  bienengeeignetem Drahtgitter.

Zu guter Letzt kommt Farbe ins Spiel – angerührt aus klatgepresstem Leinöl + Pigmenten. Vorher ein Anstrich mit ausschließlich Leinöl.

Unsere neue Oberträgerbeute wird von 2 Volontären mit Leinöl gestrichen
Unsere neue Oberträgerbeute wird von 2 Volontären mit Leinöl gestrichen

Und dann kam schon der große Tag  – plötzlich stand unsere Nachbarin vor der Tür (die bisher einzige Imkerin der gesamten Insel), weil ein Bienenschwarm in den Schornstein unserer Nachbarn einziehen wollte. (Bienen lieben Schornsteine)
Also hab ich am wärmsten und sonnigsten Wochenende des Jahres den Anzug angezogen, Gummistiefel dazu, und los ging die fröhliche Jagd.
Reichlich spektakulär startete es damit, dass die Bienen in den Schornstein der Sauna eingezogen waren, daher hatten die Nachbarn schon angefangen Feuer zu machen (=finden die Bienen doof und ziehen wieder aus) – in der Sauna waren also >50°.  Dumm nur, dass die Bienen gar nicht im Zug des Ofens saßen,  sondern im Lüftungsschacht – als wir vor Ort waren war es schon war der Ofen schon warm. Also Türen zu – weil die Bienen auch in der Sauna waren, aber sich nicht im Haus verteilen sollten – und mit dem Smoker Rauch erzeugt, auf der wackeligen Bank der Sauna stehend, den Arm zur Decke Richtung Lüftungsgitter haltend versteht sich.

Sauna auf Finnisch  – ganz neu definiert.

30 Minuten und viele Schweißtropfen später – beschloss der Schwarm unter großem Summen wieder auszuziehen. So ein Schwarm ist wirklich ein spektakulärer Anblick.
Nach einer weiteren halben Stunde hatte er sich dann im Baum gesammelt und ich konnte ihn mit samt einem Ast einfangen.

Der von den Bienen okkupierte Baum der Nachbarn
Der von den Bienen okkupierte Baum der Nachbarn

Am späten Abend habe ich den Schwarm dann in die Beute eingeschlagen und gehofft, es würde ihnen gefallen.

Dann der Schreck am nächsten Tag – wieder ein Schwarm bei den Nachbarn! Wieder am Schornstein, wobei sie diesmal durch frühes Einheizen in die Kiefern neben dem Gehöft. Leider 6 m hoch.
Das Programm lautete dann also auf der Leiter erst sprühen, dann sägen – und nein – man kam nicht bequem daran, sondern wir mussten eine “Säge am Stil” verwenden.

Mehrere Stunden später waren dann noch die letzen Biene vertrieben – und meine Erleichterung groß, dass nicht einfach unser Schwarm wieder ausgezogen ist!

Nach einer Woche der erste Check, ob auch brav mit Bautätigkeit begonnen worden war…

Die erste Wabe am Oberträger
Die erste Wabe am Oberträger

Und dann noch 2 Mal während des Sommers um zu sehen, wie die Baufortschritte sind, aber auch um die Königin zu käfigen und zu markieren.

Im ersten Jahr gibt es keine Ernte, aber sicherheitshalber habe ich noch ordentlich zugefüttert, damit die Damen den kalten Winter gut überstehen.

Ich freu mich schon aufs nächste Jahr und gerade haben wir alles für einen zweite Top-Bar-Hive eingekauft – diesmal sogar mit Guckfenster! 🙂

Ich hoffe also,  dass alles gut geht und unsere Besucher im nächsten Sommer bereits eigenen Hasslebo-Honig kosten dürfen!

Herzliche Grüße an die hoffentlich noch immer treue Leserschaft – da der Winter scheinbar erst so richtig loslegt habe wir in nächster Zeit (ziemlich) sicher mehr Zeit um weitere Artikel zu verfassen – ihr dürft uns gerne wieder daran erinnern 😉

Eure (aktuell sehr frierende) Marie

Urlaub auf Kumlinge – alle Wege führen nach Åland!

Liebe Freunde, was soll ich schreiben…Uns ist nicht langweilig! Irgendwie wissen wir gar nicht wo wir anfangen sollen. Die “Sofort-Erledigen”- Listen (ja, Mehrzahl…!) wachsen, statt zu schrumpfen…

Nun sitze ich allerdings auf der Fähre, rings um mich der Schärengarten und habe mir fest vorgenommen die Fährenfahrt nicht zum schlafen sondern zum bloggen zu nutzen 🙂

Zurück zum Thema, DEM wichtigsten Thema:

Ein kleiner Leitfaden wie man uns besuchen kommt – nachdem das alles sehr verwirrend ist, versuche ich hier die wichtigsten Verbindungen und Anreisemöglichkeiten zusammen zu fassen.   Aber natürlich gilt: Wir helfen gerne! Schließlich wollen wir ja nicht das euer Urlaub im Paradies an der Anreise scheitert 😛

  • Per Auto:

Grundsätzlich 2 Möglichkeiten: Über Schweden oder über das Baltikum. Wir sind bis jetzt nur über Schweden gefahren.  Anstrengend, aber gut machbar – vor allem wegen der Hunde ziehen wir diese Variante vor:

  • Gesamtzeit: Mindestens 2 Tage von Deutschland (3 von Österreich) mit Ankunft am Abend auf Åland (nicht Kumlinge)

Strecke:
1. Strecke in Deutschland oder gar von Österreich…
2. 650-850 km in Schweden
3. 50km auf Åland

Um von Österreich (Wien) oder Deutschland zu uns zu kommen, gibt es nur zwei vernünftige Verbindungen in Deutschland: Über die A9 vorbei an Berlin oder die A4 vorbei an Hamburg. Routenplaner helfen da 🙂 Beide Strecken haben ihre Tücken. In jedem Fall GENUG Puffer einplanen  (wenn man noch eine Fähre erwischen will)!!! Wir planen mindestens 2h – und haben es damit immer geschafft – auch wenn man schnell (vor allem natürlich zur Hauptreisezeit) im Stau steht auf der deutschen Autobahn.

Um von Deutschland nach Schweden zu kommen gibt es verschiedene Fährverbindungen: Hier der Länge der Fahrt nach sortiert:

  • Puttgarden (Fehmarn) -> Rodby (Dänemark) – 30 Minuten – Scandlines – im 40 Minuten Takt
  • Rostock -> Gedser (Dänemark) – 2 Stunden – Scandlines

Von Dänemark nach Schweden geht es über Land und dann die Öresund-Brücke (Maut!). Wir kaufen i.A. Fähre und Brücke in einem Ticket. Ist bequemer, aber nicht billiger.

  • Sassnitz (Rügen) -> Trelleborg (Schweden) – 4,15 h – StenaLine
  • Rostock -> Trelleborg (Schweden) – 6-7,5h ( auch über Nacht) – StenaLine
  • Travemünde -> Trelleborg (Schweden) – 8-9,5h (auch über Nacht) – TT-Line
  • Kiel -> Göteborg (Schweden) – 14:30-16:30 h (über Nacht) – StenaLine

Unsere Favorit ist Kiel -> Göteborg.  Abfahrt und Ankunft sind zu normalen Zeiten (Abens 18:00, morgens 9:00) .  Hunde sind willkommen, jedoch mit Aufpreis in der Kabine verbunden. Außerdem die kürzeste Strecke in Schweden (546km).

  • Travemünde -> Helsinki (Finnland) – 28-30h  – Finnlines

Wir nutzen aferry.com als Reiseplanung – dort kann man sich über alle Fähren und Abfahrten informieren!
Es gilt im Allgemeinen: Umso früher man bucht umso günstiger die Fähre. Die Preise sind sehr sehr abhängig vom Tag und der Jahreszeit – daher früh informieren und evtl die Reise um ein paar Tage verschieben.

In Schweden selbst sollte man ca 6-8h Fahrtzeit einreichen und versuchen nicht zur Hauptverkehrszeit in Stockholm zu sein – dann steht man dort im Stau. Ansonsten ist das Fahren in Schweden hoch entspannt (120km/h Begrenzung, kein Verkehr).

Von Schweden nach Åland gibt es 3 Alternativen:

Ja und dann – muss man noch nach Kumlinge mit der Fähre :

Unsere persönliche Reiseplanung:
1.Tag: Deutschland – Abend in D an der Küste übernachten oder Nachtfähre nehmen
2.Tag: Schweden mit Ankunft am Abend auf Åland – Übernachten
3. Tag: Einkaufen und Fahrt nach Kumlinge (Ankunft mittags)

 

  • mit dem Flugzeug

Hier gibt es die  Möglichkeit mit Umsteigen, aber ohne Boot fahren:

  • Stockholm ->Mariehamn mit NextJet Stockholm -> Mariehamn – wobei ich gerade sehe, dass es dort während des Sommers (=4.7 – 2.8.) keine Flüge gibt.
  • Helsinki -> Mariehamn mit Finnair

Bei beiden kann man die gesamte Reise buchen. Wobei wir bis jetzt den “kleinen” Flug separat und bei einem anderen Anbieter den Flug nach Stockholm oder Helsinki gebucht haben. Es gibt Direktflüge von Wien, Frankfurt, München – und natürlich auch billigere Kombinationen mit Umsteigen irgendwo.  Leider muss man i.A. damit rechnen lange am Flughafen in Stockholm oder Helsinki zu sein, dass nur 2 Flüge pro Tag von den jeweiligen Flughäfen auf die Insel starten (morgens/abends).

Außerdem gibt es natürlich die Möglichkeit in Schweden in die Fähre zu steigen. Man kommt sehr gut mit dem Flughafenbus oder –zug in die Innenstadt und dann mit VikingLine Bus/Fähre nach Mariehamn. Auch hier muss man etwa einen Tag von Mitteleuropa nach Fasta Åland rechnen. Im Sommer gibt es auch eine Mittagsfähre, ob und wie die sich mit einem Flug kombinieren ließe weiß ich gerade nicht.

Von Helsinki gibt es im Sommer die Möglichkeit eine durchgehende (aber mit Umsteigen verbundene) Verbindung bis nach Kumlinge zu bekommen! Mit Vainion Liikenne kann man von Helsinki nach Torsholma fahren und dort in die Fähre nach Kumlinge einsteigen. Der Bus verkehrt einmal täglich 7:00 und erreicht 15-16 Uhr Kumlinge! Wobei es das ganze Jahr über möglich ist bis nach Turku/Åbo zu kommen per Bus und nach Absprache von uns abgeholt zu werden!

Damit die Anreise weniger stressig wird empfehle ich direkt eine Übernachtung in Stockholm oder Helsinki einzuplanen und dann am morgen auf die Insel zu starten – dann schafft man es auch bis zum Abend nach Kumlinge!

Last but not least: Sobald ihr euch auf Åland (=Marieham) befindet werden wir euch gerne abholen – um die lokalen Buspläne müsst ihr euch also nicht kümmern 🙂

Also liebste Freunde, ich hoffe diese Ausführungen bringen Licht ins Dunkel und ihr bucht gleich zahlreich eurer Zimmer im Hasslebo Gästhem!

Ich schicke euche kühle (21° heute, leichte Meeresbrise, herrlicher Sonneschein) Grüße aus dem hohen Norden!

Marie

Frühling…oder was machen wir nur mit 100 Lauchpflanzen?

Liebste Freunde,

ich schäme mich weiterhin ob der minimalen Updates. Aber nun wird es bestimmt besser 🙂

Hier also ein kleines Update was sich im hohen Norden so tut. Ein bisschen merken wir nun auch, dass wir in Finnland wohnen. Mit etwas Heimweh sehe ich Fotos von blühenden Bäumen und Sträuchern auf Facebook… Hier blühen gerade die Krokusse, noch ein paar Schneeglöckchen und die Osterglocken kämpfen noch 😉

Im Winter habe ich Bücher (zum Thema Mischkulturen: Faßmann und Weinrich – beide SEHR, v.a in Kombination, zu empfehlen) und natürlich unsere beiden Gartenbibeln ( DAS Handbuch und DER Biogarten) gewälzt um den Plan fürs das nun kommende Jahr zu erstellen.  Reichlich kompliziert, was da neben wem stehen soll und bloß nicht mit Senf oder Mangold oder Spinat oder oder oder kombiniert werden will… Außerdem noch beachten, wie lange man warten muss, bis man wieder etwas aus der gleichen Familie anbauen darf… Viele Überlegungen später steht der Plan und damit auch, wann welche Pflanzen angesäht werden müssen um dann Mitte Mai ausgewildert zu werden oder wann wer gesäht werden darf 🙂

Gedacht…Getan! Vor 3 Wochen habe ich die meisten Saaten in allerleie Gefäße verteilt und nun verbringe ich meine Wochenenden damit zu pikieren um umzutopfen 🙂

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1 Woche nach der Aussaat. Es grünt schon sehr!

 

Begonnen haben wir ja vor 2 Jahren mit Tomaten (so manch einer von euch durfte ja schon ein Pflänzchen von uns übernehmen 🙂 ) und dieses Jahr also das erste Mal: Sellerie, Lauch, Lavendel, Bohnenkraut, Paprika, Sonnenblumen, Kapuzinerkresse, Blumenkohl, Frühlingszwiebeln…

Mein Grundsatz lautet… wer weiß ob die Samen auch aufgehen…Lieber ein paar mehr sähen. Vielleicht sollte ich das nochmal überdenken.

Wow! Dabei soll Lavendel super schwer zu kultivieren sein. Langsam und schlecht keimen...?
Wow! Dabei soll Lavendel super schwer zu kultivieren sein. Langsam und schlecht keimen…?

Das Pikierbrett ist voll…mit 70 Laufpflanzen und 50 Tomatenpflanzen… Und dabei warten noch ganz viele andere Lauchpflanzen darauf pikiert zu werden…! (und der Sellerie und das Bohnenkraut und der Lavendel und die Paprika… 😛 )
Im Vergleich zu den nahezu unkaputtbaren (und daher für jeden Anfänger wärmsten zu empfehlen) Tomatenpflänzchen, gleicht ein Hauch von einem Lavendel mit 2 Keimblättern dran einem Haar welches es in ein neues Zuhause zu geleiten gilt. Naja, ich hab ja ein paar zum Üben 😉

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Der Lauch auf dem Weg ins neue Heim…

 

Aktuell begeistert mich am meisten, dass die klitzekleinen Pflanzen bereits unglaublich intensiv duften… Nach Lavendel, Basilikum, Frühlingszwiebel, Bohnenkraut, Kresse… Einfach faszinierend!
Auch wie unterschiedlich sie keimen, wachsen, sich entfalten…
Da gibt es die “Großen”, wie die Sonnenblumen oder die Kapuzinerkresse, die irre schnell wachsen und Blattmasse erzeugen.

Die Sonnenblume keimt (und neben ihr Beikräuter aus dem Kompost :-P )
Die Sonnenblume keimt (und neben ihr Beikräuter aus dem Kompost 😛 )

Aber auch den Sellerie, der aus klitzeklitzekleinen Samen kommt und der Lauch, der nur ein hauchzartes Grashälmchen ist.

Der Lauch!
Hauchzart…Oder?

Das Wunder des Lebens und wie aus ein paar Zellen eine Pflanze oder ein Tier oder ein Mensch wird, wird niemals aufhören mich zu begeistern. Wir irre spannend, zu beobachten, wie aus so etwas Einfachem wie einem Samen eine Pflanze heranwächst.
Gärtnern ist wahrlich meditativ. Man hat viel Zeit dieses Wunder zu bestaunen und dann am Ende auch genießen zu dürfen.

Eigene Tomaten, Lauch, Sellerie, Mangold, Kartoffeln…. ernten zu können, bedeutet so viel mehr als sie zu kaufen. Da liegt am Ende ein Stück Herzblut auf dem Teller!

In diesem Sinne: Frohes Gärtnern oder einfach Genießen, dass der Frühling da ist und die Natur zum Leben erwacht!

Sonne, doch kühle (5°C) Grüße vom grünenden Hasslebo!

Marie

Aurora borealis… Oder weswegen man uns im Winter besuchen muss!

Liebste Freunde  auf Blog-Entzug,

viel zu lange schon haben wir euch Neuigkeiten vorenthalten.

Zu diesen Bildern gibt es nicht viel zu erzählen… Nur A und O sagen und Staunen (und die Qualität unserer in die Jahre gekommenen Kamera verzeihen) 🙂

Am 17.3. war es so weit! Die Aurora Vorhersage schlug an:

Der grüne Bereich zeigt an, wo man Aurora sehen kann... Normalerweise ist der gerade im Norden von Schweden/Finnland zu sehen!
Der grüne Bereich zeigt an, wo man Aurora sehen kann… Normalerweise ist der gerade im Norden von Schweden/Finnland zu sehen!

Und nicht nur das… der Himmel zeigte kein Wölkchen!

Mit großer Aufregung warteten wir also (leider Stefan auf Kumlinge, ich auf Fasta Åland) auf die Nacht.
Zu Beginn wunderten wir uns, ob es das nun war? Man sah nur ein paar “Nebelschwaden” am Himmel, die blitzschnell kamen und gingen. Dann jedoch startete das Feuerwerk. Wobei man dazu sagen muss, dass es “Live”, leider nicht in “Farbe” war (was es normalerweise ist). Das heißt, was auf den Fotos grün und gelb ist, war in Wirklichkeit weißer Nebel der über den Himmel waberte und spektakuläre Formen annahm.

Hier eine kleine Auswahl…

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Orion!

 

 

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Hasslebo – der Beweis das es wirklich hier war 🙂

Ihr seht also…Es gibt immer einen Grund uns zu besuchen…zu jeder Jahreszeit!

 

Über Korb flechten oder wie man Dinge lernt, die früher selbstverständlich waren

Liebste Freunde in Fern und Ferner,

schon zu lange haben wir nichts mehr von uns hören lassen… Es ist viel zu tun und viel passiert auf Hasslebo!

All die Unkenrufe, uns würde ja nur langweilig werden, können wir nicht bestätigen 😉 Wir wissen gar nicht wo wir anfangen sollen. Dazu allerdings mehr in anderen Blogeinträgen, nun etwas von dem ich schon lange berichten will.

Zur Ålandischen Kultur gehören Volkshochschulkurse einfach dazu. Es gibt sie auf der Hauptinsel vom Sprachkurs bis zum Zumba und sogar im Schärengarten zu Allerlei Themen. Im Herbst habe ich gleich 3 Kurse besucht: Pilze sammeln (sehr cool!), Schwedisch Konversation (in Mariehamn, sehr nützlich) und Pilflätning med Leif – Korb flechten aus Weide mit Leif

Ich wollte schon immer so einen geflochtenen Korb, die sind nur ziemlich teuer (30-40 € oder so)… Als ich dann das Kursangebot gesehen habe, war ich natürlich sofort Feuer und Flamme! 🙂

Über 2 Tage hinweg haben wir uns in der Kumlinger Schule getroffen und eifrig geflochten. Entstanden sind 2 sehr individuelle (Symmetrie ist was für Langweiler…)  Körbe  – mein voller Stolz 🙂

Grundsätzlich ist es unwahrscheinlich einfach einen Korb zu flechten. Gerade zu banal. So banal, dass ein geflochtener Korb bis zur Erfindung des Plastik ja für alles angewendet wurde.  Nachwachsend, kompostierbar, flexible Formen… Alles was man sich von einem Aufbewahrungs-/Transportgefäß nur wünschen kann.

Ich gestehe, dass ich vor diesem Kurs wirklich keine Ahnung von all dem hatte (Kenner mögen mir also meine unzulängliche Terminologie verzeihen) – umso begeisterter bin ich nun:
Ich dachte ja ehrlich, dass die Weiden eingefärbt  (oder behandelt) würden um mal verschiedene Farben (grün, rot, gelb, verschiedenste brauntöne…) zu erzeugen…Aber nein…Die wachsen tatsächlich so! Es gibt eine Unzahl an verschiedenen Weiden, je nach Anwendung schneidet man sie jung oder älter, bewahrt sie dann auf und weicht sie eine Woche vorher wieder ein, dadurch sind sie so elastisch, dass man sie flechten kann.

Grundsätzlich beginnt man immer mit dem Boden und dort mit einem Kreuz aus stabilen, dickeren Hölzern.

korb 1 los gehts

Dann wird der Boden geflochten.

korb 4 profiboden

So sieht das dann fertig aus.

korb 2 der boden

Von hier werden dann seitlich die senkrechten Teile der Seitenwände angebracht, in die dann wiederum die Seitenwand eingeflochten wird.

korb 6 boden rund

Ab hier werden die Führungszweige nach oben gebogen und ganz oben zusammengebunden.

korb 7 in die höhe

Jetzt kann damit begonnen werden die Seitenwände einzuflechten. Gerne auch in verschiedenen Farben und Techniken.

korb 8 wände

korb 9 farbwechsel

Zum Schluss werden die senkrechten Teile ebenfalls eingeflochten.

korb 10 es wächst

Am Ende wird der Henkel angebracht und wiederum umflochten und dadurch fixiert.

korb 11 henkel

Das alles gibt es in unglaublich vielen Variationen. Wirklich super schöne künstlerische Sachen dabei!

Und da das Flechten grundsätzlich sich wiederholenden Mustern folgt ist das sehr meditativ…Ich hatte also viel Zeit um über das Flechten von Körben und Dinge, die damit zusammen hängen, nachzudenken 🙂

Ich frage mich oft, was ich heute kann oder weiß, was man vor 50 oder 100 Jahren nicht konnte… Dass das Wissen zunimmt, ist ja nur logisch… Wir entwickeln uns ja weiter. Aber wie viel Wissen oder Techniken verlieren wir? Und wie viel davon sollten wir nicht vergessen?

Sich mit allem im Leben selbst zu versorgen, war lange Zeit das Ziel von einem Großteil der Menschen.
Heute lagern wir alles aus und bedienen uns nur an den Produkten anderer.   Dementsprechend wenig praktisch Wissen vereint ein Einzelner in sich.
Dementsprechend leicht lassen wir uns auch dazu bringen, Dinge zu erwerben, die wir nicht brauchen. Aber weil es ja moderner sein muss, entwickeln sich die Dinge weiter – gerne auch ins negative (ich denke da spontan an all die Putzmittel… Ich weiß gar nicht, was man damit alles putzen soll und wieso es ein Unterschied ist, wenn ich die Badfliese oder die Küchenfliese putze…) und wir kaufen sie, weil wir ja die Hintergründe nicht mehr kennen.
Unser Detailwissen nimmt zu, aber die Zusammenhänge verstehen wir nicht mehr. Und uns fehlen die Alternativen.

Wir nehmen selbstverständlich die Plastiktüten um das Gemüse einzutüten, einfach weil wir es so gelernt haben. Wenn man Öko ist, nimmt man eine Papiertüte… Aber wieso eigentlich überhaupt? Ich gehe in den Supermarkt, trage meine Tomaten einzeln zur Waage, klebe einen Zettel auf eine Tomate und der Rest wandert lose in meinen Korb. An der Kasse lege ich dann die einzelne Tomate aufs Band. Oder auch nur den Zettel, wenn ich gerade nen Blatt dabei habe, wo ich die Zettel draufkleben kann.
Ich wurde doch tatsächlich letztens gefragt, ob ich eine einzelne Banane gekauft hätte (weil ich gerade diejenige aß, welche den Zettel hatte…)! Der Gedanke, dass ich für Bananen eine Plastiktüte verwende ist doch absurd? Wozu?

Ich hasse Routine. Das verleitet doch nur dazu, dass man nicht mehr hinterfragt, WIESO man etwas  WIE macht… Sicher, irgendwann hatte man mal einen guten Grund dafür, aber gilt der noch? Habe ich in der Zwischenzeit nicht etwas gelernt, was den Grund in Frage stellt? Außerdem treiben meine Gedanken dann weit weit weg und ich mache Fehler… Wir bei meinem zweiten Korb geschehen wo ich mich am Ende verflochten habe…
In diesem Sinne: Für handwerkliche Fähigkeiten und für das Hinterfragen von alten Denkmustern!

Und so sahen sie dann am Ende aus – meine ersten wunderbaren selbst geflochtenen Körbe 🙂

11 korb fertig

Bis zum Nächsten Mal, wenn es heißen wird – Adieu Rosa!

 

Reinigungsmittel 2.0

Hallo Ihr treuen Leser 🙂

Ich beschäftige mich schon seit einiger Zeit mental damit, diverse Reinigungsmittel selber herzustellen. Die Gründe sind vielfältig, aber vor allem aktuell konkret:

1. Hier kann ich nicht in den Bioladen gehen und das Ökozeug kaufen.

2. Es muss wirklich zu 100% biologisch abbaubar sein, denn die eigene “Kläranlage” alias “das Schilfbett” muss das erledigen.

3. Ich mag einfach wissen was drin ist.

4. Selbstgemacht ist immer besser 😉 alias günstiger alias einfacher…

Ein toller Blog, den ich schon vor einiger Zeit gefunden habe und von dem ich viele tolle Anregungen habe:  langsamerleben
Viele tolle Ideen zum ökologischen Selber machen von allerlei Dingen. Definitive Leseempfehlung!

Dort habe ich mich also informiert (und noch auf 1001 anderer Internetseite) und gestern ein Waschmittel geraspelt, Spülmittel geschüttelt und Zitronenreiniger abgeseiht 🙂

Die Zutaten sind banal und von schon immer bekannt:

Natron = Backsoda= NaHCO3 = Natriumhydrogencarbonat – Witzig: Marie denkt sich: Gehe ich doch zur Apotheke und besorge das, wie schwer kann das sein? “Natron? Nie gehört!” Ein paar Telefonate später, kam dann aus der Zentrale (die es trotz Summenformel nicht fanden) eine Tüte (yeah!) aus Deutschland mit schwedischem Etikett 😉
Soda = Waschsoda = Na2CO3 = Natriumcarbonat – gibts tatsächlich im Supermarkt 🙂
Kernseife – habe ich original Marseille 75% Olivenölseife gefunden – in der Tat das einzige, was Åland zu hohem Preis = 6.90€ für 300g. zu bieten hat. Wichtig dabei ist: Gute Kernseife gibt es in der Tat nicht im Supermarkt, sondern höchtens im Bioladen/Drogerie. Häufig stecken mehr Chemikalien drin als einem lieb sein kann, allen Voran das böse EDTA – welches ich höchstens als Gerinnungshemmer in Blutröhrchen haben will, aber sicher nicht in meinem Waschmittel.

Langsamerleben nennt in ihren Posts diverse andere Quellen der Rezepte. Unter anderem habe ich, um genau zu sein, das Spülmittel von Zum Ursprung Zurück nach folgendem Rezept hergestellt:

100 ml heißes Wasser
10 gr Kernseife 
1,5 Teelöffel Natron
500 ml Wasser
20 Tropfen ätherisches Öl (ich habe Zitrus genommen – riecht sehr gut! Kommt übrigens auch aus Deutschland ;-))

zuerst die Kernseife zerbröseln oder kleinhacken und im heißen Wasser gut auflösen.  Dauert so 30 Minuten mit immer wieder schütteln/rühren. Danach Natron, ätherisches Öl nach Belieben und Wasser dazugeben und alles gut verrühren.
In eine Flasche abfüllen: fertig.

 

Hier nach 100ml heißem Wasser :-)
Hier nach 100ml heißem Wasser 🙂


Geruch: Super. Reinigungswirkung: Gut bis sehr gut! Sehr sehr fettige Sachen (wie Pestoreste) sind wirklich eine harte Nuss für das Spülmittel. Wobei man echt sagen muss, das es GAR NICHT mit konventionellen oder Ökospülmitteln zu vergleich ist: Kein Schaum. Keine “sichtbare” Reinigung. Es duftet sauber und ist danach einfach sauber 😉

Das Waschmittel war noch schneller zubereitet:

150 g  Natron
150 g Soda
(100 g Spezialsalz für Spülmaschinen – das hab ich weggelassen, über den Sinn kann man sich Streiten, soll wohl die Farben erhalten)
100 g Kernseife – s.o.!
20 Tr. ätherisches Öl – ebenso Zitrus 🙂

So einfach kann es sein...
So einfach kann es sein…

Kernseife auf einer Reibe kleinreiben, dann mit den anderen beiden Sachen mischen…. Öl darauf…Mischen… Fertig!
Ausprobiert hab ich es noch nicht, aber ich berichte 🙂

Auf der Waage - wobei ich die Seife natürlich vorher abgewogen hab und dann geraspelt - sah aber so hübscher aus ;-)
Auf der Waage – wobei ich die Seife natürlich vorher abgewogen hab und dann geraspelt – sah aber so hübscher aus 😉

Wobei man auch “nur” 250-300 g Natron, also kein Soda, nehmen kann – letzlich “verwandelt” sich das Natron unter Hitzeeinwirkung in Soda. Aber ich hab mich an das usrpüngliche Rezept gehalten, da Natron zu bekommen sehr schwierig war. Und nicht vergessen: Zum Trockenhalten ein Säckchen mit Reis hineinlegen… Dosierung 1 EL normale Wäsche, starke Verschmutzung 2 EL (als Beispiel wird hier “Windeln” angegeben). Dazu entweder Zitronensäure pur in das Weichspülerfach oder auch selbstgemachten Weichspüler. Sollte die Dame aus der Apotheke mir jemals 70% Alkohol verkaufen wollen, werde ich das mal versuchen. Brennspiritus ertrage ich nicht. Das Zeugt stinkt zum Himmel…

Taaadaaa!
Taaadaaa!

Und last but definetly not least: Der Zitrusreiniger!

So banal, dass es schon wieder genial ist: Essigessenz 1:4 verdünnen, Zitronenschalen hineinlegen (Bio, bitte!), Ich nehme einfach welche, wenn ich sie habe…Auch wenn es nicht am gleich Tag ist… 2 Wochen warten. Fertig 🙂 Dann abseihen und 1:1 verdünnen. Das fertige Produkt sieht so aus:

Da schwimmen sie!
Da schwimmen sie!

Reinigungswirkung: Genial. Geruch: super. Vorher habe ich nur mit Essigwasser (=Essig:Wasser 1:1 oder Essigessenz: Wasser 1:9) geputzt und das war eklig. Der Geruch war einfach kaum zu ertragen und weit weg von “sauber” “frisch” “angenehm”. Das hat nun ein Ende 🙂 Nur beachten: Keine Amaturen damit putzen. Silikon und Gummi mögen kontinuierliche Essigeinwirkung nicht – sie werden davon porös. Wobei Kora seid Jahren damit geputzt hat und noch ist alles heile… Also vielleicht auch nur eine vom Hersteller verbreitete “Urban Legend” ??  Dafür nehme ich 1:1 Alkohol/Brennspiritus/billiger Vodka: Wasser. Geht sehr gut 🙂

Also: Frohes Rühren, Raspeln, Schütteln!!!

Marie

Alle Vögel…

…sind schon da. Oder waren, eigentlich 😉

Wir hatten eine sehr nette Vogelfamilie zu Gast und durften tatsächlich alles miterleben: Vom ersten Ei bis zum Abflug der Familie.

Zu Beginn dachten wir uns noch: Ob das wohl eine gute Idee ist, das Nest genau dort aufzubauen, wo wir jeden Tag mehrmals vorbeigehen? Und hin und wieder hineingreifen? (Links hängt unser: “Wir sind nicht da” Schild) Schließlich haben wir die Mutter sehr sehr oft von ihrem Nest verjagt, aber scheinbar hat das dem Bruterfolg keinen Abbruch getan!

Faszinierende Ortswahl...
Faszinierende Ortswahl…

Die ersten Bilder haben wir am 17.6. gemacht – also vor genau 4 Wochen. Bereits vorgestern sind die Vögel aus dem Nest geflogen… Beeindruckend, wie schnell das ging!

Soooo winzig!!!
Soooo winzig!!!

Hm. Da wollte ich jetzt so eine schöne Fotoreihe machen,  aber scheinbar sind da ein paar Fotos entweder verschwunden oder Stefan ist beim bloßen Gedanken geblieben, er wolle Fotos machen…

Lasst euch gesagt sein: Sie waren wirklich soooo süß! 😉

Und schon am 12.7. ….

Irgendwie voll hier geworden...
Irgendwie voll hier geworden…

Aktuell können wir sie immer wieder mal in den Bäumen sehen und freuen uns, dass die Familie so einen Erfolg hatte 🙂

Ich persönlich bin ja auch sehr stolz, dass sie weder dem Hund noch der Katze zum Opfer gefallen sind. Wobei die Katze immernoch rein dekorativen Zwecken dient 😉

Bis bald ihr Lieben,

Marie

P.S.: Wir haben sehr viele “Müssen-mal-geschrieben-Einträge” im Kopf. Es sollte also einiges zu Lesen geben in den nächsten Tagen 😉

 

Tooooooor!!!

Haha, auch wenn’s so manchem schon zum Halse raushängt – auch wir gucken Fußball.

So natürlich auch das Brasilien-Deutschland Spiel am Dienstag. Bei uns fing das Spiel ja erst um 23:00 an… Auch wenn wir am nächsten morgen recht früh rausmussten – das konnten wir uns nicht entgehen lassen…
Bereits die letzten Spiele konnten wir über Umwege LIVE in der ARD oder ZDF Mediathek schauen… Sogar mit dem riesigen Vorteil, dass es bei einem Verbindungsproblem an der STelle weitergeht, wo die Verbindung abgebrochen ist – also man nichts verpasst.
Scheinbar treten bei Toren besonders häufig Streaming-Probleme auf… Denn die ersten 30 Minuten des Spieles waren von Unterbrechungen geprägt 😉

Stand es gerade noch 2:0, fiel mal wieder die Verbindung aus (was wohlgemerkt am WLAN Empfang liegt und nicht am Internet, nicht, dass man uns nachsagen könne, wir würden uns außerhalb der Zivilisation aufhalten). Diesmal dauerte es ein paar Minuten bis endlich wieder ein Bild da war. Leider sprangen wir (weil die Verbindung vollständig abgebrochen war) zum Live-Bild. Dort stand es 3:0 und es fiel gerade ein Tor – Wir dachten also: NEIN! Wir haben tatsächlich ein Tor verpasst! Aber dann… Ging der Zähler auf 4:0 hoch. Irre!!! (Wir haben dann “zurückspulen” [werden unsere Kinder eigentlich noch wissen, was das war??!] können und es uns “live” anschauen 😉 )

Was ein Spiel. Ich hab ja so gar keine Ahnung von Fußball, aber das verstehe sogar ich 😉 Am besten war eigentlich der Kommentator: “Sowas hab ich noch nicht erlebt…” Herrlich 😉

Stefan bekam beim letzten Gruppenspiel ein deutsches “Endspielbier” geschenkt von deutschen Campern – Er hatte schon überlegt, wenn Deutschland bis zur Halbzeit im Rückstand ist (0:2 oder so), würde er es sich gleich genehmigen… Aber taadaa: Noch ist es brav im Kühlschrank und wartet auf Sonntag 😉

Aktuell schauen wir, ob wir irgendwie eine besseres visuelles Erlebnis hinbekommen können (statt Laptop z.B. Beamer…) Und wir sammeln schonmal ein paar deutsche um uns: Aktueller Counter 5 😉 Damit wir, falls wir tatsächlich gewinnen einen Corso über Kumlinge fahren können 🙂

Viel Spaß beim Fußball schauen Ihr Lieben!!!

…..SCHLAAAAAAAAAND!!!!!!!

Marie

Midsommar!

Asche auf unser Haupt – wie konnten wir den Midsommareintrag so lange vernachlässigen…???

Natürlich ließen wir es uns nicht entgehen, dabei zu sein, wenn die Midsommarstången (bestimmte Einzahl) aufgestellt würde 🙂

Eigentlich besteht Midsommar aus 2 Tagen – dem Tag davor, an dem gegessen und gefeiert wird, außerdem der Baum aufgestellt wird, und dem Tag danach, an dem alle genau gar nichts tun (außer den Rausch ausschlafen) und wirklich nichts offen hat… (Was dann der eigentliche 21. Juni ist)

Wir waren von unseren Nachbarn zum Essen eingeladen worden. Daher verbrachten wir den Vormittag mit Vorbereitungen (wie Vanilleeis selber machen… JAM!) und dann natürlich der Höhepunkt beim Aufstellen der Midsommarstången 🙂

Stangerl noch nicht auf Höhe
Stangerl noch nicht auf Höhe

Beweisfotos zeigen: Auch Stefan durfte mal den Strick halten 🙂

Stefan am Stangerl
Stefan am Stangerl

Und irgendwann war es dann doch soweit und die vereinten Kräfte von Åländern und Ausländern reichten aus um das kunstvoll geschmückte Wuchtwerk aufzurichten – BAM!

Er steht !!!!
Er steht !!!!

Schick ist er ja schon – mit großer Finesse bei der Anwendung von Birkenbestandteilen – vor allem die einzeln aufgefädelten Birkenblätter sind eine echte Sensation. Zu guter letzt wurde dann noch die Åland-Flagge gehisst und die Nationalhymne (nein, nicht Finnlands – Ålands natürlich) geträllert. So gehört sich das!

Sie weht bis zur Unendlichkeit
Sie weht bis zur Unendlichkeit

Danach waren wir dann zum Essen bei Kai und Mia… Sehr lustig, vor allem die åländischen Trinkgewohnheiten… (Am Tag vorher: “Also bei uns wird nicht so viel getrunken…”) Dann, vor dem Essen (!), ging eine Schale mit Schnäpsen rund – und man trank vor, während und nach dem Essen – und dazwischen 🙂 Natürlich alles gemäßigt, aber denn doch sehr witzig mit Gesangseinlagen von Kais Eltern und den beiden selber…

Alles in Allem – SEHR Schwedisch 🙂 In Finnland selbst feiert man den Midsommar nämlich überhaupt nicht. Tja – Åland ist halt anders… und doch nicht wie Wien 😛

Trevlig Midsommar wünschen Marie und Stefan!

Das Wandern…

…ist der Prokes Lust… (?)

Nachdem wir seid Tagen vom Regen und Wind zur Faulheit animiert wurden, haben wir uns gestern trotz scheußlichen Wetters (8°C, Regen, Wind) aufgemacht eine andere Insel zu besuchen.
Lappo ist es geworden – weiter im Osten.
Auf der Insel gibt es nur 35 Einwohner (dagegen ist ja Kumlinge eine Großstadt!), aber ein Seefahrtsmuseum und einen tollen Wanderweg. Außerdem Discgolf (was es nicht alles gibt…! Müssen wir mal ausprobieren!)

DiscGolf on Lappo
DiscGolf on Lappo

Der Hauptgrund unserer Reise war Cajsa. Sie ist ein Holzboot, nach Original Bauplänen aus 18. Jahrhundert erbaut. Und zu Midsommer wurde sie 30 Jahre alt. Schön, dass es noch Sachen gibt, die älter sind als ich 😉

Unser Nachbar ist wohl sowas wie der Ziehvater von Cajsa, wobei er sie als seine erste Ehe bezeichnete ;-), daher die Einladung zur Geburtstagsparty – gleich nach der Ankunft mit der Fähre durften wir sie auch zu Gesicht bekommen – niedlich vor allem das kleine Beiboot in gleicher Optik 🙂

Cajsa - die Königin der Ostsee
Cajsa – die Königin der Ostsee

Da wir also dachten, dass es eher ein gemütliches Rumstehen wird, denn eines aktiven Tages, waren wir nicht für eine Wanderung ausgerüstet – normale Schuhe, Sandalen, normale Hose…Nichts zum wechseln dabei… Das sollte uns zum Verhängnis werden.
Am Anfang war Kora noch dabei, nachdem sie das WE auf Kumlinge verbracht hat. Nachdem man ja auf die Fähre angewiesen ist, hatten wir zwischen Ankunft und Museumsbesuch noch 2 h Zeit… Spontan sind wir also auf die Idee gekommen, den beworbenen Wanderweg zu beschreiten… Wird wohl so sein wie schon die 1001 Wanderwege vorher, die wir gegangen sind – wir erinnern uns an so manche “Barfuss” alias Living History Wanderung auf geschotterten Wegen… *blinzel*
Aber weit gefehlt – eigentlich eher ein Pfad, als ein Weg. Markiert durch blaue Schleifen in den Bäumen (auf die Steine darf man nichts malen…) fanden wir unseren Weg durch die Wildnis auf Lappo.

Der (blaue) Pfad des Gerechten
Der (blaue) Pfad des Gerechten

SO könnte wirklich jeder Weg sein. Herrlich. Eigentlich fehlen mir die Worte um das Naturerlebnis zu beschreiben, dass uns nur dieser eine Weg mit 4km und ca 1.45 h beschert hat. Spannend war beispielsweise das dem Wienerwald doch recht ähnliche Bild beim Blick in den Wald – nein, leider kein Bärlauch, sonst hätten wir schon längst unseren Speiseplan aktualisiert – überall Maiglöckchen 🙂

Kein Bärlauch
Leider kein Bärlauch

Außerdem regnete es immer wieder – und so waren natürlich unsere Füßen, Hosen usw auch bald völlig durchweicht. Ich hab mich auch nur 2x auf den Hosenboden gesetzt und nur wenig blutenden Wunden und blaue Flecke davongetragen *MitleidsheischenderEintrag aus*  😉
Für die Flauschis hatten wir selbstverständlich ein Handtuch dabei – was auch bitter nötig war – und welches sie auch dankbar aus Unterlage auf der Fähre nutzten 😉

Selige Flauschis auf der Fähre
Selige Flauschis auf der Fähre

Vor der Fähre hatten wir allerdings (wie schon eingangs erwähnt) Gelegenheit das Seefahrtmuseum von Lappo zu Besuchen – inklusive gratis Kaffee und “bulle” also Teilchen, wobei grammatikalisch korrekterweise “bullar” gesagt werden müsste für die Mehrzahl – Stefan hat nämlich zwei davon gemampft 😉 Neben gemütlichem “småprat” auf schwedisch zwischen åländischen Urgesteinen haben wir unter anderem unseren ersten Elch gesehen – leider nicht ganz so lebendig wie wir es uns gewünscht hätten… aber hey – irgendwie muss man ja anfangen…

Älg i museet
Älg i museet

Ansonsten lassen wir nun einfach mal die Bilder hier wirken und freuen uns auf eure Kommentare 🙂

Marie & Co-Autor Stefan